Schützengilde von Meiendorf e.V. von 1954
Schützengilde von Meiendorf e.V.von 1954

Die Schützengilde von Meiendorf damals und heute

Gegründet wurde die Gilde am 14. Juli 1954. Zur Gründungsversammlung wurden von dem Obst- und Gemüseeinzelhändler Walter Dammas insgesamt 14 Bürger aus Meiendorf in den damaligen "Mühlenhof" eingeladen. An diesem Tag und Ort wurde dann die Gründung beschlossen.

In der ursprünglichen Vereinssatzung wurde in den § 1 - 9 der Zweck und Sinn der Gründung und das Vereinsleben geregelt. Unterschrieben wurde die Satzung von Walter Dammas, Hans Dassau, Henry Kröger, Walter Rietsch, Karl Stahl, Fritz Wiese und Carl Windhövel.

Von den genannten Personen verweilt leider keiner mehr unter uns.


In den ersten Jahren war die Gilde im Kreisschützenverband Stormarn unter dem Dach des Norddeutschen Schützenbundes eingebunden. 1965 erfolgte eine Neustruktuierung der Dachverbände. Die Gilde trat zum Schützenkreis Hamburg und damit automatisch zum Schützenverband Hamburg und Umgegend e.V. über. Bis zum Ende der 60-iger Jahre wurde aber noch die Mitgliedschaft im alten Kreisverband Stormarn aufrecht erhalten. Es hatten sich natürlich Freundschaften gebildet, die man nicht abrupt abbrechen konnte.

In Erinnerung sind mir noch die vielen Besuche der Schützenfeste u.a. in Ahrensburg, Bad Oldesloe, Bargteheide, Elmenhorst, Klein-Wesenberg, Pölitz, Reinfeld, Sülfeld und Trittau. Fast an jedem Wochenende wurde mit der Fahne marschiert. Geschossen wurde ausschließlich auf offenen Ständen. Begonnen wurde im Frühjahr mit dem Anschießen und das Schießjahr endete im Herbst mit dem Abschießen. Zuganlagen waren selten, auf den meisten Ständen wurden die Treffer aus der Deckung mit der Kelle angezeigt. Da haben wir es heute wesentlich einfacher und besser. Die Technik ist nicht stehengeblieben, heute werden auf den modernen Ständen die Schußwerte elektronisch ermittelt.

Schützenfeste in Festzelten haben heute auch Seltenheitswert. Die Flut der Freizeitangebote hat auch die Welt der Schützen, besonders in den Städten, stark verändert. Kaum ein Verein feiert noch regelmäßig ein öffentliches Schützenfest im Festzelt. Auch die Schützengilde mußte dem Rechnung tragen und so feiern wir nur noch zu besonderen Anlässen im Zelt. Sogar der Schuß auf die Königsscheibe um die Würde des Schützenkönigs ist in vielen Vereinen problematisch geworden. Abgesehen von den teilweise hohen finanziellen Anforderungen sind teilweise auch noch zeitaufwendige öffentliche Präsentationen zu erfüllen.

Trotzdem hat und wird sich das Schützenwesen erhalten. Die Tradition mit den alten Riten und Regeln in den verschiedenen Vereinen sind doch häufig liebenswert. Eine großzügigere Auslegung dieser überlieferungen, passend in die heutige Zeit, sind oftmals notwendig. Die Menschen von heute haben häufig kein Verständnis für Relikte von damals. Veränderungen und Neuanpassungen an die Bedürfnisse und Wünsche der heutigen Generation sind notwendig. Das scheint einigen Vorständen noch Probleme zu bereiten.

Letztendlich werden die Vereine mit moderner Führung wieder mehr Zulauf erhalten. Ohne Veränderungen kommen wir nicht mehr weiter und treten auf der Stelle. Wir müssen Schranken abbauen und immer wieder auf die Menschen zugehen. Nur so hat der Schießsport in der heutigen Zeit weiter ein Chance. Bedingt durch die speziellen Sportstätten werden wir nie so "BOOMEN" wie zum Beispiel Fußball, Eishockey und Tennis. Hier hat die totale Vermarktung das Sagen. Mittlerweile sind diese Sportarten aber durch die immer anspruchsvolleren Arenen häufig schon an der Schmerzgrenze des Bezahlbaren angelangt. Wenn man dann noch den zeitlichen Aufwand für An- und Abfahrten hinzurechnet, sehen wir mit unseren Sportstätten in der Umgebung der Menschen preislich und zeitlich gar nicht mehr so schlecht aus. Und auch die Teilnahme am Königsschießen kann vom Verein so gestaltet werden, daß JEDES Mitglied daran teilnehmen kann, ohne daß damit ein finanzielles Debakel verbunden ist.

DIE ZUKUNFT GEHöRT AUCH UNSEREM SPORT.

Verfasser: Werner Schumacher

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